Organisation ist alles

Habe ich das wirklich geschrieben? Ja. Aber ein bisschen hysterisch lachen muss ich dabei schon. Wir befinden uns nun in der Mitte der zweiten Woche, in der ich versuche Homeoffice mit Kinderbetreuung zu kombinieren. Ok, ich muss ehrlich sein. Das versuche ich schon seit letzter Woche nicht mehr. Eigentlich habe ich es noch nie wirklich versucht. Aber gut. Nach der ersten Woche kita- und schulfrei wusste ich auf jeden Fall drei Sachen mehr.

Erstens: Unser Espressopulver ist ohne Kita und Schule schneller leer als unser Toilettenpapier.

Und zweitens: Für das Homeschooling brauche ich einen Plan und Organisation.

Und drittens: Peter Fox Texte kann man umdichten: … Überall liegt „Spielzeug“, man muss eigentlich schweben …

Aber Wissenspunkt Zwei ist wohl der wichtigste, vor allem weil ich derzeit noch arbeiten muss und ansonsten in dem ganzen Chaos den Überblick verliere. Und weil es mein persönlicher Horror ist, meinen Großen nach ein paar Wochen oder so in die Schule zu schicken und er ist abgehängt.

Viele sagen jetzt vielleicht, dass ich da etwas cooler sein soll. Wenn ich aber nun schreibe, dass gestern bereits die Mail der Lehrerin eintrudelte, in der stand, dass sie uns Zusatzaufgaben schickt, da sie Nachricht von einigen Eltern bekommen hätte, dass ihre Kinder bereits mit allen vier Wochenplänen fertig seien? Da kräuseln sich doch auch bei einigen anderen die Zehennägelchen, oder? Gestern war Dienstag, förmlich Start Woche zwei, weil der Montag doch noch nicht wirklich zählt. Die haben da mal schultechnisch in einer Woche daheim vier Wochen(pläne) durchgetobt.

Ready for bellicon® KIDS. Entweder live mit Irene oder gemeinsam mit Wilson. So haben wir getobt und toben noch.

Nun gut, erstes Motto: nicht beeindrucken lassen. Und weiter atmen.

Aber wie kam ich zu meinem Beschluss Genie und Wahnsinn einmal ruhen zu lassen und einen Plan zu machen?

Nachdem ich am Montag meinem Mann in seiner Vormittagskinderschicht lose gesagt hatte, dass unser Großer etwas für die Schule machen müsse, war ich um 10 Uhr bei meiner Rückkehr aus dem Büro weiser. Mein Mann ist da nämlich so nonchalant männlich, wie er nun mal ist:

„Kind, Bleistift, Heft, an den Tisch gesetzt. Ensemble fertig! Macht was für die Schule. Punkt.“

Leider war er, mein Mann, bei meiner Heimkehr sofort aus der Tür Richtung Büro entflohen, so dass er meinen Blick beim Blick ins Heft nicht in live miterleben konnte. „Hat Dir Papa denn nicht geholfen?“ war meine erste Frage. „Hat er Dir denn nicht gesagt wo die Fehler sind?“ „Papa saß auf dem Sofa und hat in seinen Laptop und sein Handy geschaut!“ Rohrspatzalarm. Bei seiner Heimkehr meinte mein Mann nur: „Ich habe erst die Schwester abgelenkt und dann auf dem Sofa gesessen.“

Innerlich turnte ich zwischen ausrasten oder aufgeben, wie beim Wäsche waschen. Ich muss gestehen, seit mein Mann zugegeben hat, dass er sich gerne bei manchen Dingen absichtlich doof anstellt, neige ich eben dazu nicht gleich aufzugeben. Ich ackere mich dann noch fluchend an irgendeiner konservativen, patriarchalischen, vollkommen veralteten Erziehung ab, aus deren Schneckenhaus er mal rauskommen soll. Wir kommen dann aber ganz schnell von Hänschen zu Hans und mein Mutterinstinkt sagt mir, bevor wir grundsätzlich gesellschaftliche Defizite ausdiskutiert haben, geht mein Sohn wieder in die Schule und das Homeschooling ist längst vorbei. Also schnaube ich noch einmal und knalle meinem Mann einen Organisationsplan vor den Latz.

Ja, ich. Also jetzt nicht wegen „vor den Latz knallen“, sondern wegen dem Organisationsplan. In der Tat hatte ich, nachdem ich die mangelhafte Bearbeitung des Schulheftes festgestellt hatte, die Entscheidung getroffen. Da mir in unserer Wohnung alle Nese lang ein Notizbuch in die Hand fällt, wurde aus der Sammlung eins genommen und aufgeschrieben, was so an den einzelnen Tagen gearbeitet werden muss. Klar, mit viel Farbe und in bunt. Ein bisschen Kunst muss schon sein. Soll ja die Mami beim erstellen auch etwas motivieren und den Sohnemann dann später auch. Die Aufgaben wurden so eingeteilt, dass es bei meinem Großen zu keinen Verzweiflungstaten kommen kann. Gerade Schreibaufgaben werden mal schnell „zu viel“, weil einfach keinen Bock oder es musste zu viel radiert werden und geht gegen seinen ästhetischen Sinn.

Hinzu kommt, dass wir hier leider nicht so den Gruppenzwang haben, wie er wohl in der Schule zu greifen scheint. Oder ist er etwa im Klassenraum auch so, dass er bei jedem neuen Satz bei Lustlosigkeit in vollkommenes Geschrei ausbrechen möchte? Nö. Würde er sich nicht trauen, ist da meine eindeutige Antwort. Letztendlich weiß ich, zu Hause muss er die Muse haben, dann kann er stundenlang etwas für die Schule tun. Ansonsten ist er ein Kind, dass eben spielen und sich bewegen möchte. was er eben daheim laut stark kundtut, wenn ihm das Geschreibe zu bunt wird.

Eigentlich finde ich das Verhalten vollkommen normal. Nur bin ich eben auch genervt, weil seine kleine Schwester nebenbei auch noch bespasst werden möchte. Ebenso verständlich. Da hat man dann nicht für jede Laune und Befindlichkeit ein offenes Ohr. Ebenso verständlich. Ich habe einfach beschlossen, dass ich mir zwei Köpfe und vier Arme in der Zeit wachsen lasse, dann dürfte alles gut sein.

Da ich das nicht so einfach hinbekomme, habe ich alte Malbücher herausgesucht, die meine Kleine nun als ihre Schulhefte ansieht und in die sie fleißig malschreibt.

Raketenfische auf Tour. Das Notizbuch wird weiter genutzt. Find‘ ich super und ich freue mich schon jetzt auf das, was daraus einmal wird.

Mein Sohn hat sein Notizbuch. Das nutzt er nun auch dafür, nicht nur seine Aufgaben für den Tag zu finden, sondern auch um „Comics“ zu malen. Kleine Geschichten eines Siebenjährigen in Bildform. Sein gemaltes Tagebuch dieser Homeschooling-Zeit. Ich bin stolz wie Bolle, so dass auch die Mail der Lehrerin an mir abprallt. Ach ja, die Mail. Am Montag habe ich meinem Sohn noch stolz verkündet, dass er nach meinem Plan mit seinen Wochenplänen schon neun Tage bevor die Schule, wie momentan geplant wieder anfangen soll, fertig sei. Ganz schön viel „Plan“, aber der wurde ja durch die Mail schon wieder in ein anderes Licht gestellt.

Es gibt so viel zu tun. Mein Sohn mit meiner alten Kamera auf Vogeljagd. Natürlich nur als Motiv.

Ich halte mich aber immer noch daran fest, dass ich es richtig verstanden habe und die Wochenpläne eigentlich für die gesamte Zeit ausgegeben wurden. Also sind wir in time. Daher werde ich mit meinen Kindern nach den eingeteilten Aufgaben weiterhin spielen und aufs bellicon gehen. Der Luxus ist eben der, dass wir davon ein paar haben. So können wir, wenn meine Kollegin Irene bellicon KIDS Live-Trainings macht, mit dabei sein. Außerdem gibt es ein tolles Sportprogramm von Alba, das man online abrufen kann. Und „Wilson“ wird bei uns gerade zum Volleyball üben inflationär genutzt. Außerdem hat mein Sohn meine alte Kamera bekommen, mit der er jetzt auf „Bilder-Jagd“ geht.

Denn ich bin ganz ehrlich, nach einem Tag abends Kinder zu haben, die wegen Bewegungsmangel die Decke hochgehen, das würde mich wahnsinnig machen. Da behalten wir die Wochenpläne gerne im Blick, aber doch lieber in der vorgegebenen Zeit.

Abends! „Zu viel gehuppst!“ Natürlich in der supercoolen Kids-Collection von Winshape. Und Mami und Papi können endlich entspannen.

In diesem Sinne stay positive und, liebe Eltern, stay entspannt! Und ich freue mich natürlich auf Euch. Als Leser und hoffentlich dann auch bald wieder als Teilnehmer.


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