Das ist ja so ein Ding. Nicht nur für Mamis, sondern für viele Menschen. Gut, ich als Mami habe da auch eine kleine, ehemals erweiterte Hautschicht, die diesen Part meines Körper nun nie mehr so optimal straff aussehen lässt, wie er sich unter dieser Schicht anfühlt. Aber tatsächlich geht es gar nicht, um den äußerlichen Schein, sondern um das, was in der Tiefe liegt. Und eben bei manchen im wortwörtlichem Sinne schlummert.
Wenn ich in meinem bellicon JUMPING Kurs auf die Spannung hinweise. Und von einem aktivieren des Bauchnabels spreche. Oder was ich eben sonst noch so als bildliche Formulierungen anwende, werde ich öfter mal groß angeguckt.
„Was meinst du denn mit dieser Bauchspannung?“, kommt mal die Frage. Denn wenn ich sage: zieh deinen Bauchnabel Richtung Wirbelsäule. Dann bekommen manche Schnappatmung. Auch im wortwörtlichen Sinne. Mund auf, Luft rein, Bauchdecke nach hintengezogen, Atmen ausstellen. Luft angehalten. Das ist nicht das, was wir Trainer mit einem aktiven Bauchnabel meinen.

Aber ich gebe zu, auch ich musste meinen Körper erst darauf einstellen und begreifen, dass damit nicht gemeint ist, den Bauch einzuziehen und die Luft anzuhalten.
Atmen ist das wichtigste überhaupt. Ist ja auch logisch. Ohne Atem können wir nicht überleben. Und das andere, unsere Muskeln brauchen Sauerstoff um zu arbeiten.
Bei der Bauchspannung geht es auch um Haltung. Und ja, eben um Spannung. Eventuell verstehen die Menschen es eher über diese Erklärung: Am besten kippen wir unser Becken leicht vor. Stellen uns aufrecht hin. Unsere Schultern senken sich nach hinten unten leicht ab. Und wir versuchen unseren Bauchnabel Richtung Wirbelsäule zu ziehen, während wir weiter atmen. Nach einer Weile in nur dieser Position bemerkt man bereits die Spannung oder eben die „Anstrengung“ in der Mitte. Und das liegt nicht daran, weil einem die Luft fehlt.
Nach meiner Tochter musste ich mich auch akut wieder zur Bauchspannung bekehren. In der Schwangerschaft nimmt man ja eine, sagen wir mal recht entspannte Haltung an. Gut, man hat nicht so viele Möglichkeiten. Einen Teil der Bauchmuskulatur schiebt es zur Seite und das Hohlkreuz ist ab einem gewissen Bauchumfang Programm. Und selbst nach der Geburt und auch noch nach der Rückbildung der Rektusdiastase ertappte ich mich in dieser recht lockeren Hohlkreuz-Haltung. Dann musste ich mich bewusst darauf hinweisen, dass ich meine Mitte aktiviere. Denn das fiese ist, irgendwann fängt es dann an zu zwicken in der Gegend der Lendenwirbelsäule. Zu einem starken Rücken gehört auch ein starker Bauch. Also reiße ich mich zusammen, recke mich aufrecht und denke an meine Spannung im Zentrum.
Ach ja, Rektusdiastase. Was ist das denn?
Hier eine kleine Erklärung:
Als Rektusdiastase wird das Auseinanderstehen der geraden Bauchmuskeln bezeichnet. Diese Muskulatur wird in der Schwangerschaft zur Seite geschoben, um Platz für das Baby zu schaffen. Man kann aber auch von Geburt an eine Rektusdiastase als Anomalie haben. Hat man durch eine Schwangerschaft eine Rektusdiastase ist es ganz wichtig nicht gleich nach der Geburt mit dem Training der geraden Bauchmuskulatur zu beginnen. Das kann die Rektusdiastase verstärken oder eben die Rückbildung dieser verhindern. Nach einer Schwangerschaft sollte man erst einmal die seitlichen Bauchmuskeln kräftigen.

Aber noch einmal zurück zur Bauchspannung. Und zu dem Missverständins, dass viele denken, dass wenn man einen schlanken Bauch sieht, der natürlich auch die gewisse Spannung mitbringt. Und dann sich unter einer eventuell nicht so straffen Bauchdecke keine Spannung befinden kann. Als Trainerin begegnen einem ja ganz schön viele Menschen. Hier lernte ich auch ein Mädel kennen, das ganz doll abgenommen hatte. Über eine Diät. Sie war super stolz und natürlich konnte sie das auch sein. Nun wollte sie noch weiter und kam zum Jumping. Hier benötigen wir die Kraft, also die Spannung in unserem Zentrum und trainieren diese ja auch. Nun stand da diese schlanke Person und wurde unkontrolliert auf dem Trampolin herumgeschleudert. Sie konnte einfach keine Spannung in ihrer Mitte erzeugen. Und sie war das auch gar nicht gewohnt. Sixpack hin und her. Ihr fehlte die Tiefenmuskulatur. In dem Fall der M. transversus abdominis. Den kann man super, ratet mal, auf einem Minitrampolin und beim Jumping trainieren. Also war sie eigentlich vollkommen richtig. Im Plank, richtig ausgeführt!!!!, kann man diesen Muskel aber auch fantastisch erwischen.
Also schön in die Bretthaltung, den Plank, gehen und die Mitte aktivieren. Vorsicht, nicht den Popo nach oben strecken. Der Rücken bleibt gerade. Und dann schön halten. Bei bellicon JUMPING meets Shadowboxer gibt es auch tolle Plank-Einheiten. Wem das zu anstrengend ist, der kann, wie ich zum Jumpen gehen. Ich finde ja statische Übungen sind echt der Killer. Deshalb erinnere ich mich und meine Crew während des jumpens immer gerne an den aktiven Bauchnabel. Voll in Bewegung. Voll unter Spannung.
In diesem Sinne freue ich mich auf euch. Ob als Leser oder Teilnehmer.